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Planung der Medientechnik im HFF-Neubau

2005 – 2013

Wie in Station 10 beschrieben, bestand beim HFF-Neubau die besondere Schwierigkeit bei der Planung der Medientechnik darin, dass sie in eine baugebundene Medientechnik und eine medientechnische Erstausstattung aufgeteilt werden musste. Für Erstere war das Bauamt zuständig, für die zweite die Hochschule. Wenn eine Lösung aus einem Guss entstehen sollte, so musste Peter C. Slansky gewissermaßen zwei verschiedene Hüte tragen: Bei der baugebundenen Medientechnik den des HFF-Nutzervertreters und bei der medientechnischen Erstausstattung den des Geschäftsführenden Leiters der Abt. II Technik.

Die Schnittstelle zwischen beiden Teile war sehr kompliziert, denn es galten jeweils unterschiedliche Antragsverfahren und Vergaberichtlinien. Zur hochschulinternen Bedarfsplanung hatte Peter C. Slansky 2005, zusammen mit der HFF-Verwaltung, 11 Planungsgruppen gebildet, deren Ergebnisse in die Haushaltsunterlage Bau für den Bayerischen Landtag übernommen wurden. Die Protokolle sind hier zu einer Kollage zusammengestellt. Dann wurde ein Fachplanungsbüro sowohl für die baugebundene Medientechnik als auch für die Erstausstattung beauftragt. Die Erst- ausstattung wurde in sechs Funktionsgruppen gegliedert: Studiotechnik, Kinotechnik, Postproduktion, Tonbearbeitung, Vernetzung und Film-Scan. Jede Funktionsgruppe bestand aus einer unterschiedlichen Anzahl von Funktionseinheiten. Für jede der sechs Funktionsgruppen wurde ein eigener Großgeräteantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG gestellt.

Die Planung der Medientechnik lässt sich, zugespitzt, in zwei Zeitabschnitte aufteilen: Vor und nach dem 24. Januar 2011. An diesem Tag fand die letzte Präsentation des von der HFF und vom Bauamt beauftragten Planungsbüros statt. Dem vorausgegangen waren mehrere Krisentreffen mit der Geschäftsleitung, im Beisein von Juristen. Doch trotz allem präsentierte das Büro weiterhin unzureichende Planungsunterlagen. Nur ein halbes Jahr vor dem Einzug, musste der Vertrag gekündigt werden; ein juristisches Nachspiel war unausweichlich.

Diese Situation hatte sich seit Sommer 2010 sukzessive aufgebaut, nachdem die Gutachter der DFG die beiden komplexesten Großgeräteanträge – Postproduktion und Vernetzung – wegen mangelnder Detailliertheit der Planungsunterlagen nicht befürwortet hatten. Fachlich hatten die Gutachter durchaus recht. Parallel wurde aber in anderen medientechnischen Gewerken wie etwa der Kinotechnik oder der Studiotechnik bereits mit Hochdruck gebaut. In dieser Situation bezog Peter C. Slansky die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abt. II Technik noch stärker in die Planungen mit ein. Ein zentrales Dokument wurde dabei von Christoffer Kempel kurz vor Weihnachten 2010, mitten im Grundlagenseminar im 1. Semester, erstellt: Der sogenannte „Bleistiftplan“, das gemeinschaftlich und iterativ entwickelte Blockschaltbild des gesamten medientechnischen Netzwerks. Dieser Bleistiftplan stellte später die wichtigste Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit dem neu beauftragten Planerkonsortium der Firmen Müller BBM und SDI dar.

Mit den neuen Planern wurde der Planungsrückstand ab März 2011 schnell wieder aufgeholt. Peter C. Slansky sprach mit jedem der sieben DFG-Gutachter persönlich. Die Nachbegutachtung erfolgte positiv. Dennoch erlitt die Realisierung der Postproduktion Verzögerungen über den Einzug hinaus – „Übergangsbetrieb“ wurde zum Unwort des ersten Jahres im Neubau. Am Ende aber war die HFF die medientechnisch am besten ausgestattete Filmhochschule ihrer Zeit weltweit.

Heute, nach acht Jahren im weitgehend störungsfreien Dauerbetrieb, muss ein Großteil dieser Medientechnik wieder erneuert werden – eine von Peter C. Slanskys Aufgaben für die nächsten Jahre …