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Planung des HFF- Neubaus

1999 – 2013

Ende 1999, nur wenige Wochen, nachdem Peter C. Slansky seine Professur an der HFF München angetreten hatte, berichtet Albert Scharf, der damalige Präsident der HFF, dass das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst „gewisse Signale“ ausgesendet habe, dass der aktuellen Raumnot der HFF in der Giesinger Bettfedernfabrik demnächst Abhilfe geschaffen werden könnte. Die Hochschule sei zu einer Bedarfsermittlung aufgerufen. Hierzu setzte der Senat einen Raumplanungsausschuss ein.

Dass dessen Vorsitz von Peter C. Slansky übernommen wurde war kein Zufall, stellte doch die Medientechnik die spezifischsten räumlichen Anforderungen. So begann zunächst die Planung für einen Erweiterungsbau am Standort Giesing, die die folgenden drei Jahre betrieben wurde. Im Jahr 2000 bereiste Slansky alle deutschen Filmhochschulen. Seine mit Studenten- und Flächenzahlen versehene Bestandsaufnahme zeigte in aller Deutlichkeit, wie sehr die HFF räumlich gegenüber den anderen Filmhochschulen ins Hintertreffen geraten war.

2002 erfolgte dann von der Bayerischen Staatsregierung die für die HFF äußerst glückhafte Entscheidung für einen Hochschulneubau im Herzen des Münchner Kunstareals, direkt gegenüber der Alten Pinakothek. Im 2003 ausgelobten Architekturwettbewerb vertrat Peter C. Slansky die HFF als Nutzervertreter und Sachpreisrichter. Bereits vorher hatte er zusammen mit Frau Ulrike Neuneyer, der damaligen Kanzlerin der HFF, den 130-seitigen Funktionalen Raumplan erstellt, der vom Staatlichen Bauamt in die Unterlagen zum Architekturwettbewerb eingearbeitet wurde. Hier ausgestellt ist Peter C. Slanskys persönliches Arbeitsexemplar, mit allen handschriftlichen Änderungen und Anmerkungen.

Aufgrund des hohen politischen Interesses an diesem Bauprojekt war die Herausforderung für den Nutzervertreter der HFF groß, die zum Teil sehr speziellen funktionalen Anforderungen der Hochschule an ihren zukünftigen Bau gegenüber ästhetischen oder städtebaulichen Aspekten zu behaupten. Dass dies umfassend gelang, auch bei der zuerst als sehr problematisch erscheinenden Glasfassade, ist Ausweis der sehr guten Arbeitsbeziehung, die der Architekt Peter Böhm aus Köln und er aufgebaut hatten.

Ein wichtiger Meilenstein war die Grundstein- legung am 14. November 2007. Hierzu wurde der Bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein von Peter C. Slansky gebeten, die Absenkung des Grundsteins mit dem Kran in die Baugrube mit der neuesten digitalen Filmkamera der Münchner Firma ARRI zu filmen. Es wurde DAS Foto für die Presse.

Eine besondere Schwierigkeit bestand in der Integration der Planung der Medientechnik in die Gesamtplanung der HFF. Dazu wurde die Medientechnik durch das Staatliche Bauamt und Peter C. Slansky in eine baugebundene Medientechnik und eine medientechnische Erstausstattung aufgeteilt. Erstere war durch das Bauamt zu planen und zu realisieren, für die zweite war die Hochschule verantwortlich. Die Planung der Medientechnik ist in Station 11 gesondert dargestellt.

Bereits während der Bauarbeiten der HFF führte Peter C. Slansky zahlreiche Führungen durch den Bau durch, bis heute weit über 100. Eine davon fand 2010 mit Jörg van Hooven von München TV statt. Ihr 45-minütiger Rundgang durch den noch unfertigen Bau ist auf dem Bildschirm zu sehen. Zur Eröffnung des Neubaus der HFF München am 25. September 2011 wurde erneut der Bayerische Ministerpräsident – nunmehr Horst Seehofer – an die Kamera gebeten. Die Demonstration des neuen LED-Lichts im ersten LED-Studio der Welt erfolgte noch an Vorserienmodellen der Scheinwerfer. Nach dem Einzug der Hochschule in ihren neuen Bau und nach dem Ende der Eröffnungsfeierlichkeiten dauerte die Fertigstellung der Medientechnik noch weitere zwei Jahre an – „Übergangsbetrieb“ wurde zum Unwort.

Insgesamt war Peter C. Slansky 15 Jahre lang als Baubeauftragter und Nutzervertreter für den Neubau der HFF tätig. In den beiden Jahren vor der Fertigstellung und dem Einzug schrieb er ein Buch über die Geschichte der Filmhochschulen in Deutschland (Station 13) sowie seine Dissertation über die Nutzervertretung im Hochschulbau (Station 12). Für beide Monografien bildete seine Erfahrung als Baubeauftragter eine wesentliche Grundlage.