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Vier Spektren

Foto-Licht-Installation
2019

Diese vorletzte Station ist nicht mehr – und nicht weniger – als eine eher spielerische Installation zur Visualisierung der unterschiedlichen Aspekte von Lichtspektren.

1. Astronomisches Spektrum
Ein astronomisches Objekt sendet Licht ins All. Jedes Objekt hat dabei einen charakteristischen Helligkeitsverlauf in Abhängigkeit von der Wellenlänge, genannt Spektrum.

2. Kameraspektrum
Auf der Erde fällt dieses Licht, gebündelt durch ein Teleskop, auf den Sensor einer Kamera. Die Kamera hat einen charakteristischen Verlauf der Empfindlichkeit über die Wellenlänge, getrennt nach den Kanälen Blau, Grün und Rot.

3. Druckfarbenspektrum
Das derart aufgenommene Bild wird digital bearbeitet und am Ende ausgedruckt. Die dabei verwendeten Druckfarben haben jeweils ein charakteristisches Remissionsspektrum in den Kanälen Gelb, Magenta, Cyan und Schwarz.

4. Beleuchtungsspektrum
Die vier ausgedruckten Bilder in diesem Studio werden mit je einem LED-Scheinwerfer vom Typ ARRI L7-C beleuchtet. Diese Scheinwerfer wechseln zwischen zwei verschiedenen Spektren, die an sich für das Auge nicht zu unterscheiden sind: Einem kontinuierlichen Weißspektrum und einem aus drei einzelnen Spektralbereichen Blau, Grün, Rot bestehenden schmalbandigen Weißspektrum. Programmiert wurde dieser Lichtwechsel von Peter Gottschall, Studiomeister der HFF.

In den bunten Bereichen der Bilder sieht man beim Wechsel zwischen den beiden Beleuchtungsspektren einen deutlichen Unterschied: Beim Schmalbandspektrum ist die Farbsättigung viel höher als beim kontinuierlichen Weißspektrum, weil die Maxima der Schmalbänder sich mit den Maxima der Druckfarben multiplizieren. Dadurch erlebt der Betrachter den Zusammenhang der vier Spektren, zwischen dem Licht eines weit entfernten astronomischen Objekts mit der Teleskop- und Kameratechnik sowie der Drucktechnik bis hin zur Lichtsetzung mit spektral variierenden LED-Filmscheinwerfern hier im TV-Studio 2 der HFF, dem ersten LED-Studio der Welt.